Nach meiner knapp 3-wöchigen
Auszeit ging es nun weiter mit der Arbeit. Aber auch nur noch 2 Monate, weil
ich mich dann so langsam auf den Weg Richtung Heimat machen werde.
In der Zwischenzeit hat sich
hier in Banff kaum etwas verändert. Nur der Abschied rückt für uns alle immer
näher.
Es ist nun schon deutlich
wärmer hier geworden, was man besonders beim Skifahren immer wieder deutlich zu
spüren bekommt. Die Talabfahrt ist auch schon gesperrt worden, da nicht mehr
genügend Schnee liegt. Weiter oben ist es aber vor allem vormittags noch sehr
schön zu fahren. Da die Skisaison nur noch 1 Monat lang andauert, bin ich an
fast jedem freien Tag hoch nach Sunshine gefahren, um die letzten Tage der
Saison ausnutzen zu können.
Es hat sich wirklich gelohnt,
denn jetzt kam auch immer öfters mal die Sonne raus. Fast alle Nationalteams
trainieren sogar hier, weil es mit die besten Schneebedingungen in Kanada sind.
Gegen Nachmittag wurde es dann aber echt ziemlich warm ... Manchmal konnte man
im Lift noch nicht mal die Handschuhe anhaben so warm war es.
So langsam meldete sich auch
der Sommer hier in Banff. Ganze Busse volle Touristen kamen täglich an und es
wurde immer voller in der kleinen Stadt. Bei der Arbeit hatten wir auch jede
Menge zu tun und es wurde echt ziemlich anstrengend. Dafür war nach der Arbeit
jetzt eigentlich immer volles Programm. Entweder man ist noch in den Park
gegangen, hat sich an den See gesetzt oder sich einfach so getroffen. Dadurch
war die Arbeit auch nicht mehr ganz so langweilig.
Direkt am Bow River gibt es
einen kleinen Kanuverleih und man kann sich dort für 2 h zu zweit ein Kanu
ausleihen, was von unserem Hotel sogar umsonst angeboten wird. Yanina, Kazuki
und ich wollten das unbedingt noch ausprobieren bevor wir alle wieder zurück
nach Hause fliegen. Die beiden arbeiten mit mir zusammen im Hotel und mit
Yanina teile ich mir sogar das Zimmer.
Yanina und ich haben uns
eins geteilt und sind einfach mal so drauf los gepaddelt. Da ich hinten
gesessen habe, musste ich immer darauf achten, dass wir auch in die richtige
Richtung fahren – was gar nicht mal so einfach war :D Wir hatten super Wetter
und es war schön war, was alles um einiges einfacher gemacht hat. Zwischendurch
gab es zwar mal ein paar brenzliche Situationen, aber wir sind nicht ins Wasser
gefallen und am Ende wieder heil am Steg angekommen. Der Ausflug hat wirklich
sehr viel Spaß gemacht und die Aussicht auf die Rockies ist vom Fluss aus total
beeindruckend!!
Eine Raftingtour in den
Rockies stand natürlich auch noch an, bevor es wieder zurück nach Deutschland
geht. So eine Chance kommt schließlich so schnell nicht wieder. Mit Kazuki und
Emma ging es dann morgens auf zum Horseshoe Canyon,
von wo aus die Tour losgehen sollte. Bis zu den Booten sind wir in einem
orangefarbenen Schulbus gefahren – es war mein erstes Mal darin und es war ein
echtes Erlebnis!! Danach ging es auch gleich in die beiden Boote und es war
echt klasse. Man sitzt ganz außen auf dem Rand und musste die Füße unter ein
Luftkissen klemmen, damit man beim Paddeln nicht gleich aus dem Boot
herausfällt. Die Tour war nicht zu allzu anstrengend und extrem nass ist man
dabei auch nicht geworden.
Nach dem ersten
schwierigsten Stück, wo wir alle ziemlich viel Spaß hatten, haben wir eine
kurze Pause gemacht und man hatte die Möglichkeit zwei Klippensprünge zu
machen. Der Erste war knapp 3 m hoch und relativ harmlos. Alle aus unserer
Gruppe haben sich auch getraut von dort oben herunterzuspringen. Der zweite
Sprung war 7 m hoch und schon eine deutlich größere Hausnummer. Viele haben ihn
sich erst angeschaut und dann doch noch um entschieden, weil er wirklich hoch
war. Als ich dort runtergesprungen war, konnte ich meinen Herzschlag deutlich
spüren und ich habe einfach nur gehofft, dass das Wasser bald kommt, aber es
kam und kam nicht. Dann war es auf einmal eisig kalt am ganzen Körper und es
wurde ganz schwer sich noch zu bewegen bei dem kalten Wasser. Als ich wieder
oben an der Wasseroberfläche war, ging es schon wieder einigermaßen. Aber dann
musste man noch ein ganzes Stück gegen die Strömung schwimmen und am Schluss
die Felswand hochklettern. Oben bei der Gruppe angekommen war man dann komplett
fertig und hatte absolut keine Kraft mehr. Gelohnt hat es sich trotzdem auf
jeden Fall!! Danach ging es relativ ruhig zu und es war nicht mehr allzu
anstrengend. Von der Tour waren definitiv alle von uns begeistert. Es hat echt
super viel Spaß gemacht :)
Ein weiteres großes Ereignis
waren die Housekeeping Olympics in Banff. Dort nehmen so gut wie alle Hotels
aus Banff und Lake Louise teil. Es gibt insgesamt 5 Disziplinen, in denen die
Housekeeper der Hotels gegeneinander antreten und einen Managerwettbewerb.
Schon 3 Wochen vorher haben wir im Hotel angegangen für die einzelnen Disziplinen
zu üben und derjenige, der am schnellsten bzw am besten war, ist am Ende angetreten.
Die unterschiedlichen Disziplinen sind zB aus Handtüchern kreative Dinge wie
Tiere oder Gegenstände zu falten, so schnell wie möglich einen dreckigen
Teppich zu saugen, ein Bett so schnell wie möglich zu machen – aber gut
aussehen sollte es dann am besten auch noch :D – und so viele Handtücher wie
möglich in 5 Minuten zu falten. Da jede Disziplin nur einer machen konnte, sind
die meisten von uns einfach nur zum Zugucken gekommen. Aber selbst das hat jede
Menge Spaß gemacht. Wir haben kräftig angefeuert und am Ende hat sich das auch
ausgezahlt. Mit einem anderen Hotel zusammen waren wir auf Platz 1, und da
unsere Managerin im Stechen gewonnen hat, haben wir dieses Jahr zum ersten Mal
die Housekeeping Olympics gewonnen. Man konnte danach deutlich merken, dass die
Arbeit viel entspannter ablief als vorher.
Der Abschied rückte immer
näher und ein ich wollte vorher unbedingt noch zum Columbia Icefield fahren, um
dort eine Gletschertour zu machen, und danach zum Skywalk gehen. Die Tour habe
ich wieder zusammen mit Yanina gemacht und der Tag hat wirklich super viel Spaß
gemacht!! Morgens früh ging es dann erstmal mit dem Bus los nach Lake Louise,
wo wir einen kleinen Stopp gemacht haben. Der See war nun zum ersten Mal seit
Langem nicht mehr zugefroren und man konnte seinen wunderschönen Blauton
deutlich erkennen.
Danach ging es auf den
Icefield Parkway hoch Richtung Jasper. Nach kurzer Zeit haben wir beim Bow Lake
gehalten. Man konnte ganz deutlich sehen, wie sich die Berger auf der
glasklaren Wasseroberfläche gespiegelt haben – auch wenn er noch teilweise
zugefroren war.
Je weiter es Richtung Jasper
ging desto sonniger wurde es. Als wir gegen Mittag beim Icefield ankamen, war
es schön sonnig und recht warm geworden. Die Tour zum Athabasca
Glacier konnte also losgehen. Wir sind erst mit einem ganz normalen Bus
hoch zum Parkplatz gefahren und von dort aus ging es dann mit einem speziellen
Bus, der wirklich überdimensional große Reifen hatte, rauf auf den Gletscher.
Dort war ein kleines Feld
geräumt worden, sodass die Busse halten können und man sich ein bisschen
umsehen und Fotos machen kann. Wir hatten dort oben 20 Minuten Zeit bevor es
wieder zurückging und es war super schön!!
Man musste nur etwas
vorsichtig sein, wo man herläuft, da das Eis an manchen Stellen schon ziemlich
brüchig war. An den Seiten lief ein kleiner Bach mit kristallklarem
Gletscherwasser entlang und man konnte daraus trinken oder einfach nur seine
Hand hineinhalten. Das Wasser war wirklich ziemlich kalt :D
Wir sind dann mit dem Bus
wieder zurückgefahren und ein kleines Stückchen weiter zum Skywalk gefahren. Es
gibt insgesamt nur sehr 3 Stück und einer davon befindet sich beim Grand
Canyon. Klar dieser in den Rockies ist nicht ganz so spektakulär, aber ein
Besuch lohnt sich auf jeden Fall!!
Die Sicht nach ganz unten
den Abhang hinunter ist schon ziemlich beängstigend. Aber die Aussicht auf die
Berge ist wirklich fantastisch. Mittlerweile war es auch schon später
Nachmittag und wir sind wieder zurück nach Banff gefahren. Auf dem Rückweg
haben wir sogar 2 Braunbären und einen Grizzly Bären gesehen und das direkt
neben der Straße!! Wir waren nachher zwar ziemlich müde, aber es war ein
wirklich aufregender Tag :)
Dann war plötzlich auch
schon mein letzter Arbeitstag gekommen und ich musste meine Koffer ein letztes
Mal packen, bevor es nach Hause geht. Ich habe mich doch erschrocken, wie
schnell die Zeit am Ende vorüberging. Mit den Meisten werde ich auch weiterhin
noch in Kontakt bleiben, was mich sehr freut. Es war nämlich eine sehr, sehr
schöne Zeit hier in Banff und es fällt mir wirklich schwer jetzt Abschied zu
nehmen. Aber das bedeutet auch, dass ich bald schon wieder zuhause sein werde
und darauf freue ich mich schon sehr!! :)
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