Freitag, 19. Juni 2015

Besuch aus der Heimat

Jetzt ist es schon wieder ziemlich lange her, dass ich mich das letzte Mal gemeldet habe ... In der Zeit ist wahnsinnig viel passiert!!

Ende März bin ich für 2 ½ Wochen mit meinen Eltern von Banff nach Vancouver durch die Rocky Mountains gereist. Die gemeinsame Zeit war einfach unglaublich schön!! Wir hatten uns seit 8 Monaten nicht mehr gesehen – was einer gefühlten Ewigkeit entsprach – und dann habe ich sie endlich am Flughafen gesehen und es war so als wäre ich nie weg gewesen.


Für die nächsten 17 Tage war schon viel im Voraus geplant worden, sodass es auf jeden Fall alles andere als langweilig werden würde.

Die ersten 4 Tage haben wir in Banff verbracht und ich konnte ihnen ein bisschen was von meinem zweiten Zuhause in Kanada zeigen. Einen ganzen Tag haben wir in Lake Louise verbracht und sind dort skigefahren. Das Skigebiet ist wirklich super schön!! Die Pisten sind unglaublich lang und auch die Schneeverhältnisse traumhaft. 


Ein weiterer Höhepunkt war die Hundeschlittentour. Ich hatte das ja schon Mal am Anfang des Jahres gemacht und nun konnten meine Eltern mal miterleben, wie kanadische Natur aussieht. Leider lag so wenig Schnee, dass die Tour ziemlich anstrengend war – aber die Hunde und wir hatten trotzdem unseren Spaß :) 



Nach der Tour sind wir direkt weiter nach Calgary zum Eishockeyspiel gefahren. An dem Abend stand nämlich das NHL Spiel Calgary Flames gegen Dallas Stars an. Die Stimmung im Saddledom war einfach genial. Man konnte sehr gut mitfiebern und es war ein echt spannendes Spiel - auch wenn Calgary im Penaltyschießen verloren hat ...


Als eine Art nachträgliches Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk habe ich einen Helikopterflug über die Rockies für unseren letzten Tag in Banff gebucht. Ein bisschen nervös war ich vorher doch etwas .. Vor allem weil es morgens schon relativ windig war. Wir mussten sogar Formulare ausfüllen wo draufstand, welche Personen im Falle eines Absturzes informiert werden sollen. Da hat man schon ein recht mulmiges Gefühl bekommen ... Im Helikopter selber war es dann gar nicht so unruhig. Natürlich hat man einige Turbulenzen gespürt, besonders auf dem ersten Stück. Aber danach war es total harmlos. Nach einem 15-minütigen Rundflug sind wir gelandet und haben eine kurze Wanderung durch den Wald zu einem Aussichtspunkt gemacht. Von dort hatte man einen fantastischen Überblick über die Rockies und sogar bis nach Calgary. Danach ging es auch schon wieder zurück zur Basis. Da dies schon unser letzter Tag in Banff war, sind wir nachmittags noch zum Lake Minnewanka und Lake Louise gefahren. Obwohl es schon recht warm war, waren beide Seen trotzdem noch zugefroren.


Am nächsten Tag sind wir morgens schon früh weiter nach Edmonton gefahren – ungefähr 4 h nördlich von Calgary. Dort befindet sich nämlich die größte Mall Nordamerikas und die muss man schließlich gesehen haben, wenn man schon mal hier ist :D Von außen sieht sie ziemlich beeindruckend aus und man könnte glatt eine ganze Woche drin verbringen, ohne Langeweile zu bekommen.

Da unsere Zeit aber sehr begrenzt war, ging es am nächsten Tag weiter Richtung Jasper, von dort über den Icefield Parkway zurück nach Lake Louise und dann nach Revelstoke (BC). Die Fahrt war zwar ziemlich lange, aber hat sich auf jeden Fall gelohnt! Die Aussicht war fantastisch !!!!! Besonders der Icefield Parkway ist lohnenswert. Im Sommer hat man dort sogar die Chance ganze Bärenfamilien zu sehen – die haben aber Gott sei Dank alle noch geschlafen :D Canadian Wildlife haben wir aber trotzdem sehen können. Abends sind wir in Revelstoke angekommen und mussten erschrocken feststellen, dass es geregnet hat, sehr nebelig war und weit und breit an der Gondel kein Schnee mehr zu sehen war außer kleine braun verfärbte Stellen ... Der Regen hielt auch leider am nächsten Tag an und so wurde es ein sehr kurzer Skitag. Oben hat es zwar geschneit und überraschenderweise lag dort wirklich noch sehr viel Schnee. Aber allgemein war es eher anstrengend zu fahren und wir haben es für den Tag lieber gelassen. So konnten wir uns für die Tage in Whistler und Vancouver noch ein bisschen ausruhen.

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder weiter nach Whistler, was eine weiter lange Autofahrt bedeutete. Aber hier in den Rockies wird selbst die längste Autofahrt zu einem richtigen Erlebnis! In Whistler wollten wir nun die nächsten 3 Tage verbringen und danach weiter zum Endziel Vancouver fahren.

Da wir in Revelstoke nicht wirklich Ski gefahren sind, wollten wir am nächsten Tag unbedingt auf den Berg. Das Wetter war sogar recht schön und der Schnee oben traumhaft! Wir waren uns alle einig so etwas hatten wir selten erlebt. Nachmittags wurde es dann leider etwas wärmer und es wurde deutlich sulziger und damit anstrengender zu fahren. Für die Olympischen Spiele wurde damals die Peak2Peak Gondel gebaut, damit Whistler Mountain und Whistler Blackcomb direkt miteinander verbunden sind. Vom Tal aus sieht die Gondel hoch oben zwischen den beiden Gipfeln gigantisch aus. Deshalb war es auch ein absolutes Highlight einmal mit der Gondel rüber zu fahren. Die Fahrt dauerte ca. 15 Minuten und war echt super! Es gab einen Glasboden, durch den man direkt nach unten schauen konnte und so gerade noch die einzelnen Bäume erkennen konnte, da man so hoch oben war.


Auch am nächsten Tag sind wir noch mal Ski gefahren und auch heute hatten wir wieder top Bedingungen – es hatte nämlich über Nacht geschneit. Abends mussten dann schon wieder die Koffer gepackt werden, da wir gegen Mittag runter nach Vancouver fahren wollten. Für den Vormittag hatten wir uns aber noch eine Besichtigung des Whistler Sliding Centre vorgenommen. Dort wurden die Rodel-, Skeleton- und Bobwettbewerbe der Olympischen Spiele 2010 ausgetragen und es ist eine der Hochgeschwindigkeitsbahnen der Welt. Wir hatten sogar die Chance einen Sportler bei seiner Fahrt im Bob zu sehen. Es ist wirklich unglaublich, mit welchen Geschwindigkeiten sie durch die Kurven gefahren sind!


Nachmittags sind wir schon in Vancouver angekommen und hatten einen tollen Ausblick auf den Stanley Park und Downtown Vancouver, bevor wir uns dann sehr langsam durch den Verkehr weiter Richtung Hotel fortbewegt haben. Am ersten Abend haben wir uns schon mal ein bisschen die nähere Umgebung und Sehenswürdigkeiten angesehen. Aber allzu viel Zeit blieb dafür leider nicht. 


Am ersten Tag haben wir dann eine Stadtrundfahrt mitgemacht, da das Wetter leider nicht so gut war. So ist man aber schon mal ganz gut rumgekommen und man hat den Großteil Vancouvers schon im Schnelldurchlauf gesehen. In Granville Island sind wir als Erstes ausgestiegen und haben uns den Public Market angesehen. So viele Obst- und Gemüsestände habe ich wirklich selten gesehen :D Es herrschte eine sehr schöne Einkaufsatmosphäre, obwohl es relativ voll war. 


Danach sind wir weiter durch Gastown gefahren und sind an der Steam Clock ausgestiegen. Die Architektur des Viertels ist einzigartig in Vancouver und auf jeden Fall einen Besuch wert. Der Vorteil an Vierteln wie Gastown oder Chinatown ist, dass es ein relativ schnelles Durchlaufen ist. Aber man trotzdem sehr viel dabei sieht. 


Zum Schluss sind wir noch am Canada Place ausgestiegen. Dort legen die meisten großen Kreuzfahrtschiffe an und auch die Wasserflugzeuge starten und landen von dort, was immer wieder sehr schön anzuschauen war :) Dort wird auch der „Flight over Canada“ angeboten – ein 4D-Film, bei dem man wirklich das Gefühl hat einmal ganz Kanada und Amerika von oben zu sehen. Zum Teil konnte ich sogar Städte wiedererkennen, wo ich schon gewesen bin.


Für den nächsten Tag war eine Radtour geplant – vor allem um uns den Stanley Park anzusehen. Mit dem Fahrrad ist das nämlich deutlich angenehmer und man kommt schneller voran. Vor allem bei Sonnenschein ist es herrlich dort. Der ganze Park ist umgeben von Wasser und man hat eine super Aussicht auf Vancouver! Natürlich ist es besonders an schönen Tagen ziemlich voll hier ... Mit dem Wetter hatten wir aber wirklich Glück während unserer Zeit hier. Da ich fast seit einem Jahr kein Fahrrad mehr gefahren bin, konnte ich das am Abend ganz schön merken :D Mir hat wirklich jeder einzelne Muskel wehgetan. Aber gelohnt hat es sich trotzdem.


So langsam ging unser Trip dann auch schon zu Ende und der letzte Tag in Vancouver war gekommen. Da wir nichts Spezielles mehr vorhatten, sind wir ein bisschen durch die einzelnen Viertel geschlendert und sind abends zum Harbour Centre gegangen. Dort haben wir uns den Sonnenuntergang über dem Pazifik hoch über Vancouver angesehen. Die Aussicht von dort oben ist wirklich unglaublich, auch wenn es nicht das höchste Gebäude der Stadt ist.



Am nächsten Tag war leider schon wieder Abschied nehmen angesagt ... Aber jetzt ist es nicht mehr ganz so lange bis ich auch wieder zurück nach Hause fliege. Von Vancouver aus bin ich dann nachmittags mit dem Bus wieder zurück nach Banff gefahren, um dort meine letzten 2 Monate in Kanada zu verbringen.

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