Jetzt bin ich schon seit 5 Monaten hier in Banff und die Zeit geht einfach so schnell rum!! Ich arbeite immer noch in der Banff Aspen Lodge und bin dort sehr zufrieden. Klar ist die Arbeit sehr anstrengend und es gibt definitiv bessere Jobs, aber die Leute sind super nett. Dadurch macht die Arbeit auch gleich viel mehr Spaß.
Normalerweise habe ich immer 2 Tage in der Woche frei und versuche so oft wie möglich Skifahren zu gehen. Wenn man 2 Mal die Woche hoch ins Skigebiet fährt, ist es auf Dauer aber doch sehr anstrengend, weil man so keinen Tag zum Ausruhen und lange schlafen hat ... In den letzten 3 Monaten ist es langsam immer wärmer geworden. Zu Anfang des Jahres war es noch recht kalt und wir hatten reichlich Schnee – und das auch in Banff selber. Jetzt ist es tagsüber meistens schon um die 10 Grad warm und es schneit nur noch recht selten. Außer in den Skigebieten gibt es auch kaum noch Schnee. Den typisch kanadischen Winter mit eisiger Kälte und ganz viel Schnee werde ich dieses Jahr also definitiv nicht erleben...
Zum Skifahren reicht es aber trotzdem immer noch :) Anfang des Jahres ist auch endlich meine ganze Skiausrüstung aus Deutschland angekommen und ich habe mir einen Saisonskipass für Sunshine gekauft. Das ist ein großes Skigebiet knapp 20 Minuten mit dem Bus von Banff entfernt. Mittlerweile kenne ich mich dort auch schon ganz gut aus, wobei ich immer wieder neue Pisten entdecke. Im Gegensatz zu Österreich werden hier nämlich nicht alle Pisten über Nacht präpariert und so gibt es viel mehr. Schwarze Pisten müssen nicht unbedingt richtig steil sein, sie werden einfach nicht so oft von der Pistenraupe befahren und ähneln dann eher einer Buckel- oder Tiefschneepiste :D Besonders bei viel Neuschnee ist das natürlich sehr anstrengend...
Wir wurden morgens abgeholt und sind dann erst hoch zum Nordic Centre von Canmore gefahren, wo die Hunde schon fertig vor den Schlitten gewartet haben. So viele Huskys habe ich noch nie in meinem Leben gesehen!!! Und alle sahen total unterschiedlich aus. Einige hatten ganz dickes flauschiges Fell, wie man sich das bei Huskys so vorstellt, und andere kurzes Fell. Am Anfang war es sehr ungewohnt, dass die meisten der Hunde 2 unterschiedliche Augenfarben hatten. Ein Auge war bei vielen eisblau und das andere hellbraun.
Nach einer kurzen Einweisung wurden wir auf die verschiedenen Schlitten aufgeteilt und dann ging es auch endlich los. Da wir zu dritt waren, sind wir ganz ohne Teamguide gefahren und einer von uns musste die ganze Zeit fahren. Erst hatte ich mir das ziemlich kompliziert vorgestellt, aber als wir das zu zweit gemacht haben, war das recht einfach. Besonders viele Befehle gab es eh nicht und die Hunde wussten auch wo sie her mussten. Da es auf der ganzen Strecke über sehr huckelig war, hat man nach einer Zeit im Schlitten schon seinen Rücken gemerkt. Die 1,5 Stunden Fahrt ging so schnell vorbei und die Hunde waren nachher auch wirklich müde. Man kann aber definitiv nicht sagen, dass sie daran keinen Spaß hätten!! Sobald sie wussten, dass es gleich losgeht, wurden sie nämlich richtig hibbelig und haben angefangen laut zu bellen. Selbst wenn wir kleine Pausen gemacht haben, wollten die meisten direkt wieder weiter. Zum Schluss hatten wir nochmal Zeit um Fotos mit den Huskys zu machen und dann ging es auch schon wieder zurück nach Banff.
Vom Hotel aus haben wir fast jeden Monat ein Staff Event, bei dem wir eine Aktion mit allen Mitarbeitern machen. Im letzten Monat sind wir hoch nach Norquay – das Skigebiet liegt direkt oberhalb von Banff – zum Tubing gefahren. Da fährt man auf einem separaten Hang auf einem kleinen Fließband mit einem großen Reifen nach oben und von dort geht es in kleinen vorgefertigten Bahnen nach unten. Vor allem mit mehreren Personen auf einmal macht es besonders viel Spaß!! Dadurch wird man nämlich viel schneller und dreht sich öfters während der Fahrt.
Für die nächsten 2 ½ Wochen habe ich aber erstmal eine kleine Arbeitsauszeit, da mich meine Eltern besuchen kommen und wir zusammen eine Tour durch die Rockies – Banff, Edmonton, Revelstoke, Whistler und Vancouver – machen. Dann sehen wir nochmal einiges von der Gegend und der Natur hier.
